Vor etwa einem Jahr habe ich mir eine Dose Erythrit gekauft, die ich seitdem immer wieder zum leichten Süssen von Nachspeisen verwende. Dass dieser Süssstoff bereits so viele Monate in meiner Küche herumsteht, zeigt, dass ich ihn sehr sparsam verwende z.B. für Rezepte mit Kakao, die ansonsten sehr bitter wären. Mir ist es daher wichtig zu erwähnen, dass ich euch solche Zuckeraustauschstoffe nicht vorstelle, damit ihr den Zucker eins zu eins ersetzen könnt, sondern um eine Alternative zu bieten, um Speisen leicht zu süssen. Neben dem Reissirup, dem ich bereits einen Artikel gewidmet habe, ist Erythrit der zuckerähnliche Süssstoff meiner Wahl. Doch was verbirgt sich hinter dieser merkwürdig klingenden Zutat?
„Zucker“ ohne Kalorien
Sieht aus wie Zucker, schmeckt wie Zucker und lässt sich verarbeiten wie Zucker – ist jedoch nicht ganz so süss und enthält keine Kalorien. Erythrit (auch Erythtrol genannt) gehört zu den Zuckeralkoholen und kommt natürlich in Früchten wie Birnen, Wassermelonen und Weintrauben vor, aber auch in Käse und Wein. Der Süssstoff wird durch einen Fermentationsprozess aus Mais – oder Weizenstärke hergestellt, verliert dabei seine Kalorien und einen Teil seiner Süsskraft. Denn Erythrit besitzt nur etwa 60 – 80% der Süsse des normalen Haushaltszuckers, was ich als sehr angenehm empfinde. Entscheidend ist für mich jedoch, dass sich Erythrit nicht auf den Blutzuckerspiegel auswirkt und unabhängig von Insulin verstoffwechselt wird. Auch für die Verdauung ist Eryhtrit leicht bekömmlich, da er ähnlich wie Ballaststoffe nahezu unverdaut ausgeschieden wird und nur ein geringer Anteil durch den Dickdarm wandert.
Backen mit Eryhthrit
Bei der Verwendung von Erythrit habe ich bisher keine grossen Unterschiede zu herkömmlichem Haushaltszucker feststellen können. Wer jedoch bei einem Rezept diesselbe Süsskraft erreichen möchte, müsste ca. 130g Eryhtrit für 100g Zucker verwenden. Von solchen Rezepten rate ich jedoch ab, da eine Ernährung ohne Zucker nur funktioniert, wenn das Verlangen nach Süssem bereits abgewöhnt wurde. Bei der Zubereitung von Hefeteig kann Erythrit ebenfalls verwendet werden, jedoch bedarf es einer etwas längeren Ruhezeit. Als dritte Eigenschaft ist zu nennen, dass der Süssstoff nicht ganz so wasserlöslich ist wie Zucker – etwas warmes Wasser hilft. Damit hatte ich beim Backen jedoch noch nie Probleme.
Rezepte mit Erythrit
Wenn ihr mit dem Süssstoff gleich eure ersten Erfahrungen sammeln wollt, habe ich euch hier einige meiner Rezepte zur Inspiration:
Erythrit wird unter verschiedenen Bezeichnungen vertrieben. Darunter gehören z.B. Erylite, Sukrin, Neue Süsse, Sucolin und Xucker Light. Zu kaufen gibt es das Süssungsmittel in Bio-Läden, Drogeriemärkten (z.B. DM) oder im Internet (z.B. Amazon
, nu3 oder hier bei mir im Online Shop).
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Katharina
•7 Jahren ago
Hallo Dominique,
ich lese deinen Bolg mit großer Begeristerung und stehe noch am Anfang meiner Zucker-Umstellung. Würdest du denn eher Erythrit oder Xylith als Zuckerersatz empfehlen / was eignet sich besser?
Vielen Dank und Grüße
Katharina
Dominique
•7 Jahren ago
Liebe Katharina
Das freut mich sehr, vielen Dank! Zu Beginn der Ernährungsumstellung würde ich den Zuckerersatz erstmal ganz weglassen oder nur wirklich leicht dosieren, da es wichtig ist vom süssem Geschmack wegzukommen. Anschliessend wirst du merken, dass dir ein zu süsser Geschmack nicht mehr wirklich schmeckt. Nun zu deiner eigentlichen Frage: Ich persönlich mag Erythrit lieber, da es mir besser bekommt. An Xylith müssen sich viele erst gewöhnen, weil es im Darm abgebaut wird und daher weniger bekömmlich ist. Von der Verarbeitung her kommt es nicht darauf an, ausser das Erythrit nur ca. 70% der Süsskraft aufweist.
Liebe Grüsse
Dominique
Katharina
•7 Jahren ago
Herzlichen Dank für deine Antwort und ich habe tatsächlich jetzt schon festgestellt, dass ich empfindlicher auf die Süße reagiere als vorher.