Bei meinen Recherchen zum Reissirup bin ich auf die Aussage „gesunde Zuckeralternativen“ gestossen. Doch können Zuckeralternativen wirklich gesund sein? Bevor ich euch mehr zum Reissirup erzähle, deshalb ein kurze Einleitung:
Das Wort gesund in der Ernährung suggeriert positive Effekte für unseren Körper, doch steckt leider oft mehr Marketing als die Wahrheit dahinter. Gesundes Essen liegt im Trend, Superfoods zieren nicht mehr nur die Regale von Bio-Läden, denn jeder möchte vom Hype profitieren – deshalb Marketing. Da ich euch meine Zuckeralternativen nicht verkaufen möchte, lasse ich das gesund lieber weg. Denn was nicht in Mass konsumiert wird, kann trotz weniger schädlicher Zusammensetzung als Haushaltszucker nicht gesund sein.
Gibt es wirklich so viele Zuckeralternativen?
Meine Liste von Zuckeralternativen ist erstens sehr kurz und zweitens ziemlich exotisch bestückt: Reissirup und Stevia. Dafür verantwortlich ist ein einfacher, aber nicht unwesentlicher Grund. Denn wer mit offenen Augen durch den Supermarkt läuft, hat bestimmt festgestellt, dass immer mehr Produkte mit der Aufschrift „enthält keinen Zucker“ glänzen. Doch wie heisst es so schön: Es nicht alles Gold, was glänzt! Wenn ihr nämlich den Blick auf die Nährwerttabelle wagt, springen euch Zutaten wie Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup, Melasse oder Maissirup ins Auge. Was also so gesund und verlockend klingt, ist Zucker mit einem hohen Anteil an Fructose. Was Fructose mit eurem Körper anstellt und weshalb ihr sie lieber weglässt, habe ich im Artikel Zuckersüsses Gift zusammengefasst. Genau aus diesem Grund schrumpfte meine Auswahl an Zuckeralternativen beträchtlich zusammen. Genug Einleitung, kommen wir zum Reissirup und weshalb ich ihn so toll finde:
Reissirup – der exotische Unbekannte
Eines der ältesten Süssungsmittel der Welt kommt ursprünglich aus Japan und gehört in der Schweiz eher noch zu den Unbekannten – leider. Denn der Reissirup lässt sich wie Honig einsetzen, sei es beim Backen, Süssen von Speisen oder mit Brot und Butter. Jedoch ist der Reissirup etwas weniger süss als Honig, was nicht zuletzt an seiner Zusammensetzung liegt. Denn wie der Namen schon sagt, wird der Reissirup aus fermentiertem Reis hergestellt. Dabei wird die Reisstärke in Zucker umgewandelt.
Reissirup besteht aus den Einfachzuckern Glucose, Maltose und Mehrfachzucker. Gerade die Mehrfachzucker sorgen dafür, dass unser Blutzuckerspiegel nicht ansteigt, weil die langkettigen Zucker zuerst aufgespalten werden müssen. So bleibt nach dem Verzehr der Heisshunger nach noch mehr Zucker aus. Wie euch ausserdem vielleicht aufgefallen ist, enthält der Reissirup keinerlei Fructose, was ihn zu einem idealen Zuckerersatz macht.
Süssen mit Reissirup
Zum Süssen meiner Speisen setze ich hauptsätzlich auf Reissirup, da ich seine leicht caramellige Note mag und er Honig eins zu eins ersetzen kann. Wobei Reissirup etwas weniger süss ist als Honig, deshalb müsst ihr tendenziell etwas mehr verwenden, wenn ihr dieselbe Süsse erreichen wollt. Aus diesem Grund mag ich beispielsweise Backrezepte, die Honig verwenden, weil ich diese nicht stark abändern muss und sie daher grösstenteils beim ersten Versuch gelingen. Hier habt ihr einige meiner Rezepte, die Reissirup enthalten:
- Rüebli-Kokos-Riegel
- Schoko Muffins
- Coco Cotta (Kokos Panna Cotta)
- Schokoladenmousse aus Avocado
- Crunchy Müsli mit Kokos und Nüssen
- Himbeerkonfitüre mit Chiasamen
- Overnight Oats
Zu kaufen gibts den Reissirup leider nicht in normalen Supermärkten. Deshalb müsst ihr entweder in einen Bio-Laden oder Reformhaus z.B. Alnatura. Reissirup kann aber auch online bei folgenden Shops bestellt werden: nu3.ch oder yardobio.ch. Wie Honig lässt er sich sehr lange lagern, daher könnt ihr gut einen grossen Vorrat anlagen und gleich mehrere auf einmal bestellen.
Marion böttcher
•6 Jahren ago
Ich habe eine Frage, warum steht bei reissirup in der zutstenliste Zucker? Ich bin da verunsichert.. lg Marion
Simone
•7 Jahren ago
Hallo Dominique,
ich bin gerade in einem Zuckerentzug, da ich entschlacke und entsäure. Nun bin ich erstaunt zu lesen, dass Reissirup für dich eine Alternative zu Zucker ist, da er – nach Montignac – einen GLYX von 100 aufweist. Da verstehe ich die Zusämmenhänge von den verschiedenen Arten von Zucker zu wenig, aber ich bin auf der Suche nach Zuckeralternativen (Erythrit und Xylit kenne und benutze ich – bekomme aber Blähungen). Kokosblütenzucker hat einen GLYX von 35, das wäre doch viel empfehlenswerter, oder nicht? Ich bin froh, wenn ich da etwas Aufklärung erhalten könnte 🙂
Meine Kiddies und ich danken dir schon im Voraus 🙂
Dominique Bachmann
•7 Jahren ago
Liebe Simone
Tut mir leid, dass ich dir erst heute zurückschreibe. Bei mir war im Juni leider extrem viel los, weil wir vor einem Umzug stehen. Ich selber bin nicht so ein Fan vom Glykämischen Index, da dieser „nur“ aussagt, wie schnell ein Produkt den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Das heisst also, dass Zucker mit viel Glukose einen hohen Index-Wert hat und Zucker mit viel Fructose einen tiefen Wert. Ich jedoch schaue darauf, dass ich möglichst auf die Fructose (ausser in Früchten) verzichte, weil diese nur in der Leber abgebaut werden kann und diese verfettet. Der Reissirup enthält keine Fructose und ist damit für Leute mit Fructoseintoleranz zu empfehlen, der Kokosblütenzucker im Vergleich weist einen hohen Anteil an Fructose auf. Wichtig bei all diesen Zucker ist jedoch, dass sie sowieso nur in Massen gegessen werden.
Ich habe dir hier noch einen Link zu einer Seite, welche den Glykämischen Index gut beschreibt und als Erweiterung die Glykämische Last aufzeigt: https://www.gsfood.ch/blog/wissen-anleitung-2/post/glykamische-last-5
Liebe Grüsse
Dominique
beersbackhaus.de
•8 Jahren ago
Toller Artikel, gefällt mir gut. Ich habe diesen auf FB geteilt
und einige Likes dazu bekommen. Weiter so!
Dominique
•8 Jahren ago
Liebes Beers Backhaus
Herzlichen Dank! Das freut mich wirklich sehr, dass du meinen Blogpost geteilt hast. Vielen Dank dafür! 🙂
Liebe Grüsse
Dominique