Als ich mich nach meiner Operation zur Genesung bei meinen Eltern einquartiert habe, ertönte aus der Küche aufeinmal empört die Frage: „Dominique, weisst du wieviel Zucker in diesem Bio Kirschjoghurt steckt, dass ich für deinen Vater gekauft habe?! 25 Gramm im ganzen Becher! Und ich dachte noch Bio sei gesund. Mach doch daraus eine Zuckerfalle auf deinem Blog.“ Gesagt, getan. Das Bio Kirschjoghurt ist meine neue Zuckerfalle, gewidmet meinem Mami. 😉
Wir sind eine Familie aus Joghurt-Liebhabern. In unserem Kühlschrank gab es seit ich denken kann immer eine grosse Auswahl verschiedener Joghurt. Diejenigen aus Früchte galten als gesunder Snack und zwischendurch gabs auch mal eines aus Schokolade oder Caramel. Gegessen wurden sie aufgrund des kleinen Hungers zwischendurch und als Dessert nach dem Abendessen; so kamen wir pro Person bestimmt auf zwei bis drei Joghurt pro Tag. Im Nachhinein ist diese Zahl natürlich erschreckend, denn damit futterten wir gegen versteckte 20 Würfelzucker.
Gesundes Image durch gesunde Label?
Das Fruchtjoghurt geniesst seit Jahrzehnten ein gesundes Image und wandert durch seine vermeindlich weisse Weste in gut 80% der Einkaufskörbe. Die gesundheitsbewussten unter den Einkäufern geben noch einen drauf und greifen zum Low Fat oder Bio Joghurt – also noch gesünder? Nein, leider nicht. Ob Low Budget, Low Fat oder Bio – der Preis variert, die Zuckermenge bleibt konstant hoch.
Gerade das Bio-Label wird in der Allgemeinheit automatisch mit gesünder als die „normalen“ Produkte assoziiert. Ein grosser Irrtum, denn Bio steht für nachhaltige Richtlinien rund um Produktion, Rohstoffe, Rezepturen, Verarbeitung und Transport von Produkten, welche sich für die Interessen von Mensch, Tier und Natur einsetzen. Das bedeutet NICHT, dass solche Produkte automatisch gesund sind. Damit möchte ich jedoch nicht aussagen, dass ihr nicht Bio kaufen sollt. Bei mir wandern selber viele Produkte des Labels in den Einkaufswagen, aber nur wenn sie den prüfenden Blick auf die Nährwerttabelle überstanden haben.
Nährwerttabelle Fruchtjoghurt
Fruchtjoghurt | Kalorien | Fett (g) | Kohlenhydrate (g) | Zucker (g) |
---|---|---|---|---|
Bio Kirsche Joghurt (180g) | 180 | 5.4 | 25.2 | 25.2 |
Emmi Jogurtpur Beeren (150g) | 137 | 3.8 | 19.5 | 19.5 |
Free FormJogurt lactosefrei Erdbeer (180g) | 185 | 5.4 | 27 | 25.2 |
Bio Soja Joghurt Mango (180g) | 155 | 3.6 | 21.6 | 19.8 |
Es handelt sich hierbei um eine kleine Auswahl an Fruchtjoghurt, die mit Vollmilch, lactosearmer und Sojamilch hergestellt werden. Ähnliche Produkte weisen vergleichbare Werte von 5 – 7 Würfelzucker pro Becher auf.
Zuckerarme Alternative: Naturjoghurt
Übrigens verringerte sich die Anzahl Joghurt meiner Eltern im Kühlschrank nicht, jedoch die kumulierten Würfelzucker erheblich. Dies liegt daran, dass meine Mutter auf Naturjoghurt mit hohem Fettgehalt zurückgreift. Aber aufgepasst, auch beim Naturjoghurt gibt es mit Zucker gesüsste Varianten. Wir empfehlen deshalb die ungesüssten griechischen Naturjoghurt von Coop und Migros, die nur mit Milchzucker auskommen, welcher übrigens etwa 6 Gramm pro 100 Gramm beträgt. Alle Angaben darüber deuten auf zusätzlich hinzugefügten Zucker hin.
Wem Naturjoghurt zu sauer ist (ist übrigens eine Gewöhnungssache), der kann mit etwas ungezuckertem Fruchtpüree seinen Fruchtjoghurt selber herstellen. Dazu habe ich auf meinem Blog bereits das Rezept für ein leckeres Himbeerjoghurt veröffentlicht. Wem das zu aufwändig ist, kann sein Joghurt natürlich auch mit einigen Beeren und Nüssen garnieren.
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