Während ich mich zunehmend damit beschäftigte meinen bewussten als auch unbewussten Zuckerkonsum zu reduzieren, stolperte ich über folgende Aussage: Fett macht nicht fett, sondern Zucker! Okay, alles klar und weshalb gibt es Dutzende Diäten und Diätprodukte, die genau das Gegenteil behaupten? In der Schule wurde uns mit der Ernährungspyramide eingetrichtert, dass zu einer gesunden Ernährung möglichst wenig Fette gehören. Herzinfarkte und ein hoher Cholesterinspiegel seien die Folge von fetthaltigem Essen und daran Schuld seien die gesättigten Fettsäuren. So habe auch ich im Namen der „gesunden“ Ernährung Butter und Vollmilch aus meinen täglichen Mahlzeiten gestrichen – bis ich eines besseren belehrt wurde!
Wissenschaft im Namen der Zuckerindustrie
Diese Weltanschauung der Ernährungswissenschaften gilt heutzutage als total überholt, nur wissen oft nichtmals Ärzte oder Ernährungsexperten davon. In den 50er und 60er Jahren stiegen Herzerkrankungen rapide an, was unter anderem durch den Wissenschaftler Ancel Keys in über 20 Ländern untersucht wurde. Das Ergebnis ist bekannt: Länder mit einem höheren Konsum von tierischen Fetten und Ölen litten häufiger an Herzerkrankungen und hohen Cholesterinwerten. Im Nachhinein weiss man, dass Herr Keys nur die Ergebnisse aus den Ländern veröffentlichte, die seine These stützten. In zwei Drittel der Stichprobenländer, auch in der Schweiz, konnten diese Gesundheitsprobleme nämlich nicht nachgewiesen werden. Nichtsdestotrotz war der Anti-Fett-Trend geboren, Ernährungsratgeber wurden geschrieben, Low-Fat-Produkte fanden Einzug in die Lebensmittelläden und wuchsen zu einer riesigen Industrie heran, die nach wie vor gutes Geld verdient.
Übrigens: Vergleicht beim nächsten Einkauf den Zuckergehalt eines Produkts mit seinem Low-Fat Pendant. Ihr werdet nicht überrascht sein, dass der fehlende Geschmacksträger durch ein Mehr an Zucker kompensiert wurde.
Fett ist ein Sattmacher
Zucker wurde von der Zuckerindustrie und deren finanzierten Wissenschaftler aufgrund der geringen Kalorienanzahl verharmlost und nicht für die zunehmende Fettleibigkeit der Bevölkerung verantwortlich gemacht. Wie ich im Artikel Zuckersüsses Gift beschrieben habe, gilt diese Ansicht längst als überholt.
Fett hingegen weist mehr als doppelt so viele Kalorien auf, macht uns aber grundsätzlich nicht dicker. Vielmehr ist Fett dafür zuständig den Blutzuckerspiegel zu regulieren und sorgt für das Einsetzen des natürlichen Sättigungsgefühls. Idealerweise werden Kohlenhydrate in Kombination mit Ölen oder Fetten gegessen, da der Körper zusätzlich das Fett verdauen muss und somit der Glukosewert im Blut langsamer ansteigt. Kohlenhydrate können bei einer fetthaltigen Ernährung aber gut weggelassen werden, um Insulinausschüttungen zu vermeiden und das Fett verbrennt werden kann. Es ist schwierig sich an Käse oder Nüssen zu überessen, da unsere Hormone den Appetit kontrollieren und das Sättigungsgefühl zulassen.
Wie in der Einleitung beschrieben, herrscht beim Thema Fett oft Unklarheit, was im täglichen Verzehr zu hoher Unsicherheit oder sogar schlechtem Gewissen führt. Aus diesem Grund habe ich den Artikel Gesunde Fette im Einsatz geschrieben, um aufzuzeigen, welche Produkte ich täglich verwende.
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